Einblick in den Kurs Verantwortung Mitwelt: Lebensmittellügen

Woran denkt ihr zuerst, wenn ihr das Wort „Lebensmittel“ hört oder lest? An die wohlschmeckende Schokolade vom letzten Fernsehabend, an den gesunden und vitaminreichen Frühstückssaft oder an die leckere Pizza, die nach einem langen Schultag im Ofen knusprig gebacken wird?

Nun, wir aus dem Kurs Verantwortung Mitwelt der Klassenstufe 12 schauen seit einigen Wochen etwas skeptisch auf die uns täglich umgebenen Lebensmittel.

Im Themenbereich „Lebensmittellügen“ setzten wir uns mit den Flunkereien, Lügen oder sogar Manipulationen im Supermarkt auseinander. Wann dürfen Zutaten auf Produkten weggelassen oder anders bezeichnet werden? Welche Probleme entstehen während des Produktionsprozesses? Und warum werden Tonnen von Lebensmitteln einfach weggeschmissen?

Zuerst analysierten wir im Konsum um die Ecke viele der angebotenen Produkte. Dabei fiel auf, dass im „Feta“, auf dem groß ein Schäfer abgebildet ist, oft gar keine Schafsmilch enthalten ist. Erschreckend fanden wir auch, dass enthaltener Alkohol in Pralinen manchmal nur im Kleingedruckten angegeben wird. Und wirklich verblüfft hat uns, dass die „Leberwurst aus Kalbfleisch“ aus vielem besteht, aber nur zu einem geringen Anteil aus Kalb.

Uns wurde klar, wir müssen auf diesen Missstand aufmerksam machen und ein „ehrliches Lebensmittel“ entwerfen: Da wurde die „Nutella“ wegen unglaublicher 84 Stück Zucker in einem Glas zu „Sugella“ oder der leckere Frühstückssaft aufgrund seines geringen Gehalts an Früchten zu „Zucker-Frucht-Wasser“. Zudem passten wir nach so einiger Recherche Siegel, Zutatenliste und Werbeversprechen an. Auch wollten wir Schwierigkeiten im Produktionsprozess transparent machen: So erkennt man auf unserer Kinderschokolade, dass Kinder in der Ernte des Kakaos leider eine meist tragische Rolle einnehmen.

Einen Eindruck von unseren ehrlichen Lebensmitteln erhaltet ihr anbei.

Einen weiteren Schwerpunkt bot das Thema der Lebensmittelverschwendung. Circa ein Drittel aller produzierten Lebensmittel werden nicht von uns Verbraucherinnen und Verbrauchern verzehrt, sondern landen – aus den unterschiedlichsten Gründen – in der Tonne. Ronny Zenker von „Foodsharing“ informierte uns ausführlich zu diesem Thema. Wir diskutierten Gründe für Lebensmittelverschwendung und lernten Projekte im Bereich Lebensmittelrettung kennen. So erfuhren wir vom „Fairteiler“ – Orte, an denen Menschen nicht mehr benötigte Lebensmittel ablegen und dabei andere Lebensmittel retten können. Auch in der Nähe unserer Schule befindet sich ein solcher Automat, der den Menschen nicht nur ganz praktisch Unterstützung beim nächsten Abendessen liefert, sondern auch auf dieses große Problem unserer Gesellschaft aufmerksam macht:  https://foodsharing.de/?page=fairteiler&bid=91

In den kommenden Wochen werden wir uns weiteren Themen im Bereich Lebensmittel widmen: Welche „Ernährungstrends“ begegnen uns seit einiger Zeit? Benötige ich wirklich all diese Nahrungsergänzungsmittel, welche mir auf Social Media angepriesen werden? Und wie kann ich mich gegen all die Marketingstrategien im Supermarkt wehren? Auch eine Projektidee für unsere Schule ist in der heutigen Stunde entstanden. 

Es gilt noch viel zu recherchieren, zu diskutieren und zu relflek… So, aber nun ist erstmal die Pizza fertig!

M. Nitsch